Die Spitzenklöpplerin

Was liest die Kultusse? Natürlich ein Buch, das sich von einem Gemälde hat inspirieren lassen. "La Dentellière", auf Deutsch "Die Spitzenklöpplerin", ist der 1974 mit dem Prix Goncourt ausgezeichnete Roman von Pascal Lainé. Darin scheitert eine Liebe zwischen einem schüchternen Mädchen und einem bornierten Studenten.

Das gleichnamig Ölgemälde von Jan Vermeer hängt im Louvre und entstand in den Jahren 1669-1670. Isabelle Huppert spielte die unscheinbare Frau paradoxerweise mit eindringlicher Präsenz in der Verfilmung von 1977. Keine kann schöner schweigen. Der Film des Schweizer Regisseurs Claude Goretta endet mit einem schriftlichen Kommentar aus dem Buch: "Er ist an ihr vorbeigegangen, ohne sie wahrzunehmen. Denn sie war eine von denen, die sich nicht bemerkbar machen, die erforscht werden wollen, bei denen man genau hinschauen muss. Früher hätte ein Maler sie in einem Genrebild verewigt, als Wäscherin, Wasserträgerin oder Spitzendklöpplerin." Ratschlag der Kultusse an alle Frauen: Seid sichtbar und hört auf zu waschen und zu spitzenklöppeln. Denn - Achtung Spoiler! - die Heldin endet im Irrenhaus.